Am 14. April 1931 wurde die spanische 2. Republik ausgerufen und die Grünen von Banyoles begehen diesen Tag jedes Jahr mit einer Veranstaltung. Dieses Mal ist es eine kleine Stadtführung durch Girona mit mit markanten Punkten des Guerra Civil.
Wir beginnen am Eingang eines der drei Bunker, der 1938 zum Schutz der Zivilbevölkerung errichtet wurde. Ein eher unauffällier Eingang, wenn man hinuntersteigt, gelangt man in die einzelnen Zellen, kahle Schutzräume, in denen heute erläuternde Tafeln stehen. Die Führerin schaltet das Licht aus, wir stehen im Stockdunkeln und von einer Tonbandaufnahme hören wir das Nahen der faschistischen Flugzeugstaffeln und den Lärm der Bomben und der Geschütze. Aber vorstellen kann man sich das trotzdem nicht.
Danach geht es durch die Stadt zu einem Gebäude, das als provisorisches Gefängnis diente und von dem aus die Gefangenen zum Friedhof zur Exekution trnasportiert wurden. Das ist schliesslich unsere letzte Station. Eine lange Reihe von Namen zeugt von der faschistischen Strategie, die rote Brut physisch zu eliminieren. Am Eingang des Friedhofs die andere Seite, ein Kreuz mit spanischer Inschrift zu Gedenken der Gefallenen für Gott und Vaterland. Es sind immer noch zwei Spanien, in die wir kommen, die teilweise nebeneinander herleben und durch Sprachlosigkeit die Vergangenheit zu bewältigen versuchen. Mal gewinnt die eine Seite die Oberhand, dann richtet die Stadtverwaltung von Girona die Espais de memória ein, dann gewinnen die Konservativen und das Projekt wird gestoppt. Einen gesellschaftlichen Konsens über die Bewertung der Franco-Diktatur scheint es noch immer nicht zu geben.
Nachdenklich verlässt usere kleine Gruppe den Friedhof.