Die Ergebnisse der Wahlen in Katalonien 2021 sind nicht unbedingt überraschend. Sie fanden unter den Bedingungen der Pandemie statt und das führte schon mal zu einem deutlichen Rückgang der Wahlbeteiligung. Aber auch die politische Situation in Katalonien, die Hängepartie vor den Wahlen und die damit einhergehende politische Stagnation dürften dazu beigetragen haben.
Die Wahlen vom 14. Februar 2021 waren die ersten seit 2012 (dem Beginn der sogenannten procés), die nicht vollständig von der Auseinadersetzung um die Unabhängigkeit dominiert wurden, obwohl diese weiterhin ein erhebliches Gewicht in der Verteilung der Wählerpräferenzen hat.
Zusammenfassend kann man festhalten, dass sich die Pro-Unabhängigkeit Mehrheit konsolidiert hat, dass es aber innerhalb dieser eine Verschiebung zu den Kräften gibt, die offener für einen Dialog mit dem spanischen Staat sind. Gleichzeitig sind die Optionen für einen linken Block gewachsen, Theoretisch wäre sogar eine Regierungsbildung möglich, wenn nicht die Unabhängigkeitsfrage und die alten Aversionen zwischen PSC und ERC die Linke weiterhin spalten würde.
Eine etwas ausführlichere Analyse der Wahl findet sich in einem Dokument, das vom spanischen Büro der Rosa Luxemburg Gesellschaft veröffentlicht wurde. Hier die deutsche Übersetzung.