Todo va a mejorar (Alles wird sich verbessern) spielt in einem Spanien der nahen Zukunft. Im letzten Buch von Almudena Grandes hat eine neue politische Partei namens “Movimiento Ciudadano ¡Soluciones Ya!” die Wahlen gewonnen. Der Parteiführer ist ein erfolgreicher Unternehmer, der den Ministerrat als Verwaltungsrat führen möchte und ehrgeizige Pläne hat, um das Land zu nach seinen neoliberalen Vorstellungen zu gestalten. Eine auftretende Pandemie und einen großen Stromausfall nutzt er dazu, das Land vom Internet zu trennen, eine Bürgerwehr zu gründen und die Freiheit im Namen der Sicherheit drastisch zu beschneiden.
Eine Reihe von einfachen Menschen lehnt sich intuitiv dagegen auf und findet sich in einer Gruppe zusammen, die schließlich das korrupte System von innen heraus sprengen wird.
Almudena Grandes schrieb das Buch während der COVID Pandemie und die Anlehnung an die Situation sind überdeutlich. Da gibt es das Klatschen, die Ausgehverbote und Beschränkungen, die Bespitzelung, und Kontrolle von Reisen. Aber auch eine neue Abteilung staatlicher Sicherheitsbeamter, das aus ehemaligen Diskotheken-Rausschmeißern gebildet wird, eine Abteilung von Spionage-Psychologen und ein heftiges Bestreben, die Geburtenrate zu erhöhen, indem der Zugang zu Verhütungsmitteln für junge Frauen ab dem Alter von 32 Jahren eingeschränkt wird.
Grandes beschreibt eine Dystopie, in der die Gesellschaft unter dem Deckmantel der Sicherheit vor Katastrophen ihrer Rechte und Freiheit beraubt wird, weil eine Alternative nicht möglich scheint.
Sicherheit ist Gesundheit. Gesundheit ist Leben. Leben ist Sicherheit, so schließt sich der Kreis. Freiheit kommt darin nicht vor.
Almudena Grandes hat das Buch nicht mehr zu Ende schreiben können, einige Stellen hätte sie vielleicht in der Endredaktion anders formuliert oder überarbeitet, das letzte Kapitel stammt von ihrem Mann.