El castillo de Barbazul Ist der bisher letzte Band der Trilogie von Javier Cercas um den nun ehemaligen Polizisten Melchor Marín. Dieser arbeitet nun nach dem Tod seiner Frau als Bibliothekar und lebt mit seiner heranwachsenden Tochter im Terra Alta. Er hat ihr nie erzählt, dass ihre Mutter im Zusammenhang mit seinen Ermittlungen in einem Fall ums Leben gekommen ist. Als sie dies erfährt, führt das zu einem ernsten Konflikt mit ihrem Vater und sie beschließt, erst einmal Abstand von ihm zu nehmen und reist nach Mallorca. Melchor hört lange nichts von ihr und muss schließlich feststellen, dass sie verschwunden ist. Seine Nachforschungen führen ihn auf die Spur eines Multimillionärs, der auf Mallorca lebt.
Wie in den beiden ersten Bänden , Terra Alta und Independencia basiert die Story auf realen Ereignissen, die aber nur den Ausgangspunkt der Geschichte bilden. Hier hält sich Cercas sehr nahe an die Ereignisse um Jeffrey Epstein, dem vorgeworfen wurde, einen Ring zur Ausbeutung von Minderjährigen unterhalten zu haben. In der Zeitung El Diario sagt Cercas über die Motive seines Romans:
Das Verschwinden der Tochter des ehemaligen Mosso d’esquadra und Protagonisten der Trilogie, Melchor Marín, während eines Urlaubs in der mallorquinischen Stadt Pollença, wird zum Auslöser dieser Handlung. Es stimmt, dass ein Sexualstraftäter mit Macht, wie mein fiktiver Rafael Mattson, eine Figur ist, die man überall finden kann. Aber Mallorca hat viele Zutaten für eine solche Geschichte. Korruption ist auf Mallorca an der Tagesordnung, wo eine sehr konservative und traditionelle Gesellschaft mit einigen der reichsten Menschen der Welt koexistiert. Diese Multimillionäre besitzen unglaublich luxuriöse Villen, zum Beispiel einige auf der Halbinsel Formentor im Norden der Insel, wo der Roman spielt. Ich wusste wenig über Mallorca, und um El castillo de Barbazul zu schreiben, war ich gezwungen, in die mallorquinische Realität einzutauchen, mit der unschätzbaren Hilfe des Kulturmanagers Biel March, der zu einer weiteren Figur in diesem Roman wurde, der in der nahen Zukunft des Jahres 2035 spielt.
Der Roman wurde in der spanischen Kritik hoch gelobt, und Cercas schließt nicht aus, dass die Trilogie um einen vierten Band ergänzt werden wird.