Nummer 1 meiner kleinen Reihe Mythen in der politischen Diskussion.
Immer, wenn es darum geht, Renten zu kürzen, Beiträge zu erhöhen, oder die Lebensarbeitszeit zu verlängern, muss die Demografie als Argument herhalten. Regelmässig wird das Bild bemüht, wie viele Rentner ein Arbeitender mit seinen Beiträgen alimentieren müsste, und wie sich dieses Verhältnis zu Ungunsten der arbeitenden (jungen) Bevölkerung verschiebt.
Ein Artikel in der Süddeutschen zeigt , was bei dieser Aussage verschwiegen wird, nämlich die Tatsache, dass gleichzeitig die Produktivität steigt und damit der gesamtgesellschaftliche Wohlstand. Diesen richtig verteilt, wären die sozialen Sicherungssysteme gut zu finanzieren, trotz des steigenden Lebensalters der Bevölkerung.
Dazu kommt noch, dass die Zahlen, mit denen hantiert wird, oft schlicht gefälscht sind. Wer dazu mehr wissen möchte, der sollte das Buch Lügen mit Zahlen lesen.
Dass die Rentenkassen nicht ausreichen, liegt auch daran, dass daraus Dinge finanziert werden, die eigentlich aus Steuern bezahlt werden sollten und nicht aus Solidarbeiträgen, weil sie mit deren Zweck schlicht nichts zu tun haben.