Wenn man wissen will, wie die Zukunft aussieht, sollte man studieren, wie sich Veränderungen in der Vergangenheit vollzogen haben. In Die Verwandlung der Welt: Eine Geschichte des 19. Jahrhunderts beschreibt Jürgen Osterhammel umfassend, wie praktisch alles, was uns heute selbstverständlich vorkommt, im 19. Jahrhundert entstanden ist oder sich entwickelt hat. Dadurch bekommt man einen Blick dafür, dass Dinge wie Nationalstaaten, Infrastrukturen, politische Konstellationen, Lebensweisen, die uns auf den ersten Blick als quasi ’natürlich‘ und damit als unabänderlich erscheinen, eine begrenzte Haltbarkeitsdauer haben. Osterhammel lässt auf 1.300 Seite keinen Aspekt aus, geht weit über die eurozentristische Sicht hinaus und legt eine wirkliche Weltgeschichte vor. Wenn ich etwas vermisse an diesem Werk, dann das, dass mir nicht klar genug herausgestellt wird, was all diese Veränderungen im Grunde erst verursacht und hervorruft, nämlich die Industrielle Revolution und das darauf aufbauende Gesellschaftssystem des Kapitalismus. Insgesamt eines der Bücher der letzten Zeit, die mich sehr beindruckt und zum Nachdenken angeregt haben.
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