Javier Marías ist nicht leicht zu lesen, aber immer lohnenswert. Asi empieza lo malo ist die Geschichte eines Paares, erzählt aus der Perspektive eines jungen Angestellten als dieser bereits im Alter des Paares und mit deren Tochter verheiratet ist. Das klingt so kompliziert, wie die Geschichte auch ist. Sie entwickelt sich in langen Gesprächen zwischen den Protagonisten und ebenso langen Reflexionen und Abschweifungen des Erzählers. Wer Romane mit Handlung liebt, ist hier definitiv falsch am Platz.
Schauplatz ist das Madrid der 80iger, des Übergangs von der Diktatur zur Demokratie. Man hat die Vergangenheit hinter sich gelassen, aber sie ist noch nicht bewältigt und bestimmt immer noch die Gegenwart. Man kann das Buch als Auseinandersetzung mit der Transición lesen, darüber wie Geschchte sich entwickelt, wenn man glaubt, mit Verschweigen die Zukunft gestalten zu können. Ein aktuelles Thema im heutigen Spanien. Vielleicht ist nicht zuletzt deshalb Asi empieza lo malo von der El Pais zum Buch des Jahres 2014 gewählt worden.