Spanien hat eines der am besten ausgebauten Eisenbahn-Hochgeschwindigkeitsnetze Europas und seit einigen Jahren ist auch Girona daran angeschlossen. Das nutzen wir für unseren dreitägigen Ausflug nach Toledo. Hin müssen wir zweimal umsteigen, erst in Barcelona, dann in Madrid, zurück geht es von Madrid aus direkt. Insgesamt steigern wir den Umsatz der RENFE um etwa 250 Euro.
Unser Hotel, das Riad Medina Mudejar liegt mitten in der Stadt und hat als Besonderheit ein Arabisches Bad im Keller, dessen Benutzung in den Hotelpreis für etwa 75 Euro pro Nacht eingeschlossen ist.
Das alte Toledo liegt auf einem Hügel, der vom Rio Tajo umflossen wird. Kein Wunder, dass solch ein strategischer Punkt seit Urzeiten besiedelt wurde.
Toledo ist eigentlich ein Freiluftmuseum, in dessen engen Gassen man die spanische Geschichte von der Römerzeit über das Mittelalter der Reconquista bis in die Franco Zeit betrachten kann. Seine Blütezeit erlebte Toledo unter maurischer Herrschaft währenddessen die Stadt zur Drehscheibe des Austauschs arabischer Philosophie und Wissenschaft mit dem Rest Europas. wurde. Von dieser Zeit zeugen auch die zahlreichen jüdischen Überreste.
Im Spanischen Bürgerkrieg war Toledo Schauplatz der Belagerung des Alcázars. einer der grossen franquistischen Mythen.
Daneben ist es natürlich auch die Stadt von El Greco, der im Alter von etwa 30 Jahren in Toledo eintraf und bis an sein Lebensende blieb. Der Königshof von Felipe II, wegen dem er nach Toledo kam war jedoch bereits 1560 nach Madrid gezogen. Aber auch so blieb Toledo ein wichtiges Zentrum, vor allem der katholischen Kirche.
Heure ist Toledo mit etwa 85.000 Einwohnern vor allem ein Touristenmagnet, der auch uns angezogen hat.