Un moment històric

Un moment històric 1Ein historischer Moment, diesen Ausdruck verwendeten viele der Redner und Diskutierenden beim Gründungsparteitag der neuen katalanischen Partei, der heute in Barcelona stattfand. Sie ist ein Zusammenschluss von verschiedenen linken Strömungen (ICV, EUiA, Barcelona En Comú, Equo und Einzelpersonen), die bei den letzten Wahlen noch als Wahlbündnis  En Comú Podem angetreten waren und sich nun als Partei konstituieren.

Die Ursprünge

Die Partei sieht sich als Erbin verschiedener Traditionen, die Xavier Domènech, in einem Interview mit der Zeitung cuartopoder aufführt.
Einmal des catalanismo popular, der sich vom konservativen Nationalismus (der sich in der gegenwärtigen Regierung verkörpert), abgrenzt und linke Positionen vertritt.
Dann des Anarchismus, der in Spanien und besonders in Katalonien eine lange Tradition hat und auch heute noch virulent ist.
Weiterhin sieht sich die neue Partei in der Traditionslinie der sozialistischen Bewegung in Katalonien, hier speziell der PSUC, die vor allem durch ihre Einheitsfrontpolitik eine herausragende Referenz ist.
Auch die Tradition der Arbeiterbewegung und der Gewerkschaften in Katalonien reklamiert die Partei für sich.
Und schliesslich und nicht zuletzt bezieht sie sich auf die Erfahrungen der Bewegung 15M, aus der viele der Protagonistinnen stammen und in denen sie ihre politischen Erfahrungen gesammelt haben.

Die Ziele

objetivos
Slogans auf dem Gründungsparteitag (Bild von Twitter)

Die Partei hat noch keinen Namen,aber schon vielversprechende Grundzüge eines Programms. Dieses wurde in Vorbereitung des Gründungsparteitags über Monate hinweg in Versammlungen im ganzen Land beraten und formuliert. Besonderen Wert legen die MItglieder auf die Vielfalt der Meinungen, die sie nicht für einen Nachteil, sondern für einen ihrer Vorteile halten, solange diese an der Basis diskutiert und entschieden werden.

Bewertungen

Auf der linken Seite des politischen Spektrums wird die Partei sehr positiv und mit viel Erwartungen  bewertet. Dies vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass es anders als im Restspanien bisher, gelungen ist, weitgehend die Einheit der Linken herzustellen. Interessanterweise war sogar Miquel Iceta, der Parteivorsitzende der katalanischen Sozialisten, auf dem Gründungsparteitag anwesend. Eine Geste, die ihm bei seiner Bruderpartei in Madrid, der PSOE, sicher keine Freunde eingebracht hat. Ebenso kamen Grussbotschaften von der Izquierda Unida, die durch ihren Koordinator Alberto Garzón vertreten war, von Podemos (vertreten durch Pablo Echenique), den Bewegungen aus Valencia und Galizien und auch von ausländischen Parteien.


Die Rechte bemüht sich, die gegenwärtige Entwicklung zu ignorieren oder herunterzuspielen. So war in der bürgerlichen Presse, wenig über die Gründung zu lesen.
Auch auf der linke Seite gibt es noch einige Dinge aufzuarbeiten. Podem, der katalanische Ableger von Podemos, hat sich im letzten Moment aus dem Projekt zurückgezogen , weil er sich nicht genügend represäntiert fühlte. Dennoch sind 7 Mitglieder von Podemos (gegen der Willen der katalanischen Podemos-Führung) in dem Führungsgremium der neuen Partei vertreten, das insgesamt aus 31 Mitgliedern besteht. Man kann nur hoffen, dass dieser Konflikt in den nächsten Monaten beigelegt wird, was alle Seiten beteuern.

Ich sass diesen Samstag den ganzen Tag am Fernseher und habe über das Internet den Parteitag mitverfolgt. Der Schwung und die Herangehensweise dieses Tages  waren wirklich beeindruckend. So kann das was werden.