Nur kurz nach dem Attentat auf den Ramblas in Barcelona, wieder ein paar Tage in Banyoles, vom 2017-08-23 bis 2017-09-01. Flug für 260 Euro, weil sehr kurzfristig gebucht und auch noch Urlaubszeit.
August ist DER Urlaubsmonat und dementsprechend sind viele Geschäfte zu. Das verändert ein wenig mein Einkaufsverhalten, zumal es nun auch den Feinkostladen in unserem Haus erwischt hat. Schade, aber war abzusehen.
In den Nachrichten und Zeitungen natürlich die Attentate nach wie vor das grosse Thema. In den täglichen Diskussionen spürt man die Erschütterung und auch fremdenfeindliche Kommentare nehmen zu, wenn auch weniger als eigentlich zu erwarten war. Zu bemerken auch der Stolz der Independendistas, die Krise so entschlossen gemeistert zu haben, ihrer Ansicht nach ein Beweis dafür, dass Katalonien als Staat funktionieren kann.
Die Attentäter stammen aus Ripoll, einer kleinen Stadt am Fusse der Pyrenäen. Sie waren, wie man hört, eigentlich gut integriert, im örtlichen Fussballverein, katalanischsprachig und so weiter. Das muss sich innerhalb von wenigen Monaten durch den Einfluss des örtlichen Imam drastisch geändert haben. Das Problem scheint zu sein, dass diese Imame selbst oft keine Verbindung in die spanische Gesellschaft hinein haben, die Landessprache nicht sprechen und praktisch in einer Parallelwelt leben, die weder von den muslimischen Gemeinden, die sie angestellt haben noch von der spanischen Gesellschaft so wahrgenommen wird. Dann noch die Finanzierung und die Indoktrination von extrem konservativen Staaten wie Saudi Arabien und fertig ist das Problem. Hier geht jetzt die Diskussion los, dass man die Ausbildung von Imamen (die es bisher eigentlich nicht gibt, jeder kann das quasi voraussetzungslos werden) fördert und kontrolliert, um so zu gewährleisten, dass ein ‚moderner‘ Islam verbreitet wird. Andere legen den Schwerpunkt darauf, dass man damit aufhören solle, Geschäfte mit Staaten zu machen, die den Terror finanzieren und ideologisch unterfüttern. Mal sehen, was übrig bleibt, wenn sich der Rauch gelegt hat.
Wegen meiner kleinen Wadenoperation ist wieder nichts mit Fahrradfahren, aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben. halte mich solange anders fit. Die Temperaturen sind nach wie vor hoch, die indigene Bevölkerung stöhnt ob der Hitze, die regelmässig über 30 Grad beträgt. Genau die richtige Temperatur für cafe con hielo.