Der Staat kann nicht Innovation und alle grossen Erfindungen stammen aus der Privatwirtschaft, vorzugsweise aus kleinen Garagenfirmen, angefangen von Microsoft und Apple bis hin zu Facebook. Diese Aussage bleibt meistens unwidersprochen und erntet beifälliges Kopfnicken, garniert mit einem eigenen Beispiel über die Ineffizienz und Risikoscheu der öffentlichen Verwaltung. Mariana Mazzucato widerlegt diesen Mythos in The Entrepreneurial State: Debunking Public vs. Private Sector Myths, indem sie zahlreiche Belege dafür aufführt, wie die Grundlagenforschung für Technologien vom Staat ausgeht (leider oft aus dem militärischen Bereich) und erst dann private Unternehmen sich die Ergebnisse zu eigen machen und verwerten.
Diese Entwicklung ist Teil einer neuen Verwertungslogik, die auch Timo Daum in seinem Buch Das Kapital sind WIR beschreibt.
Besonders ausführlich schildert Mazzucato diese Vorgehensweise am Beispiel von Apple, dessen Innovationskraft ja besonders gefeiert wird, während unerwähnt bleibt, dass bis auf das Design, alles was das iPad so unvergleichlich machte, an amerikanischen Universitäten mit öffentlichen Geldern entwickelt wurde. Wenn sie wenigstens Steuern dafür zahlen würden…