Ziemlich zu Beginn seines Buches 23 Things They Don’t Tell You About Capitalism glaubt Ha-Joon Chang betonen zu müssen, dass er das Kapitalistische System immer noch für das Beste hält, das die Menschheit je erfunden hätte. Da war ich schon kurz versucht, das Buch wieder zu zu klappen, aber die Tatsache, dass es eine Empfehlung einer Freundin war, hielt mich zurück. Und es war die richtige Entscheidung. In kurzen, gut aufgebauten Kapiteln geht Chang verschiedenen Mythen auf den Grund, mit denen der Kapitalismus legitimiert wird und liefert einige Gegenargumente. Das beginnt bei dem Mythos des FREIEN MARKTES, der ja (zum Glück aller) noch nie existiert hat, über die Saga, Privatwirtschaft sei innovativer und effizienter als öffentliche Administration ( dazu auch dieser Post), bis hin zu dem Märchen, Finanzmärkte seien gut für die Menschheit, weil effizient.
Jedes Kapitel ist so aufgebaut, dass zuerst der Mythos und dann das Gegenargument aufgeführt werden, eine prima Methode, die es erlaubt, das Buch auch in Häppchen zu lesen. Darüber hinaus in einer klaren Sprache, insgesamt gut gemacht.