Nach langer Zeit wieder ein Buch von Isabel Allende in die Hand genommen. Largo pétalo de mar (Dieser weite Weg) zieht anhand des Schicksals von Flüchtlingen der spanischen Republik, die nach dem Sieg Francos über Frankreich nach Chile emigrieren, einen weiten Bogen durch die Geschichte des 20. Jahrhunderts.
Victor kämpft als angehender Arzt in den Reihen der Republikaner. Nach der Niederlage flieht er mit seiner Schwägerin, Roser aus dem belagerten Barcelona nach Frankreich, wo er sie heiratet, damit er sie und ihren Sohn Marcel als Angehörige mit nach Chile nehmen kann. Sie setzen mit der Winnipeg über, ein Flüchtlingsschiff, das mit Hilfe von Pablo Neruda 2000 spanische Flüchtlinge von Bordeaux nach Valparaiso brachte. Dort erwartet sie Salvador Allende am Kai…
Die Flüchtlinge integrieren sich, bauen sich gegen Widerstände ein neues Leben auf und verändern ein Stück weit auch Chile, bis sie 1973 der Putsch von Pinochet wieder einholt.
Es ist alles leicht und flüssig zu lesen. Viele historische Einzelheiten sind auch interessant. Aber insgesamt hat es mich nicht so gepackt. Wenn man den Stil von Isabel Allende mag, ist das Buch kein unbedingter Fehlgriff. Ich weiß, dass durch meine lange Abstinenz mir nichts verloren gegangen ist.