In Si esto es una mujer führt Lorenzo Silva, diesmal gemeinsam mit Noemi Trujillo, eine neue Figur ein. Die Mordinspektorin Manuela Mauri ist seit sieben Monaten beurlaubt, als sie den Besuch ihrer Kollegin Guadalupe Larbi erhält, die sie drängt, wieder zurückzukehren, um bei einem Fall mitzuhelfen.
Drei Monate zuvor wurden auf einer Müllhalde menschliche Überreste gefunden und bis jetzt ist das Opfer immer noch nicht identifiziert. Manuela entschließt sich, wieder zurückzukehren und nimmt die Untersuchung des Falles auf.
Im ersten Teil des Buches erzählen die Autor*innen viel von Manuelas Leben. Über ihre Beziehung zu Männern und zu ihrem derzeitigen Partner Alberto. Wie es ist, wenn sie die Mutter von zwei Kindern spielen muss, die sich in diesen sieben Monaten an ihre Anwesenheit gewöhnt haben. Monate,voller Depression, ausgelöst durch den Tod ihres Mannes, der Selbstmord begangen hat. Dieser Teil ist weniger ein Kriminalroman, als mehr die Beschreibung eines Frauenschicksals, aber nicht weniger interessant.
Und er steht in Beziehung zu dem aktuellen Fall. Das Opfer ist eine afrikanische Prostituierte und die Untersuchung von Manuela deckt immer mehr die Lebensumstände auf, unter denen die Ermordete, gelebt hat. Auch hier ein Frauenschicksal, nur unter einer anderen Perspektive.
Die Story des Buches basiert auf einer wahren Geschichte und ist viel mehr als ein Kriminalroman.
Noemí Trujillo sagt dazu in einem Interview, der Roman habe sie verändert. „Er hat mich verändert, weil ich schon immer Feminist und Abolitionist war, aber aus einer privaten und intimen Perspektive. Das Schreiben an diesem Buch war meine Art, etwas zur Konstruktion des weiblichen Blicks beizutragen.“
Lorenzo Silvia ist ein interessanter Autor, der mich schon mit seiner Serie um die Guardia Civil Bevilacgua und Chamorro aber auch mit Recordarán tu nombre begeistert hat. In Verbindung mit Noemí Trujillo erreicht er noch mal ein anderes Niveau.