Pablo Iglesias, einer der Gründer und langjähriger Vorsitzender von Podemos und zuletzt Vizepräsident der spanischen Regierung, zog sich 2021 aus der institutionellen Politik zurück und ist seither journalistisch tätig. in Verdades a la cara zieht er nun Bilanz seines Wirkens in den vergangenen Jahren in der spanischen Politik.
„Heute kann ich Dinge sagen, die ich als Regierungsmitglied nicht hätte äußern dürfen“, bemerkt Iglesias bei der Vorstellung seines Buches. In einzelnen Episoden schildert er die Konflikte und Widersprüche, in denen er sich während seiner politisch aktiven Zeit befand und spart nicht mit Kritik an vielen seiner Mitstreiter*innen. Aber auch seine eigenen Entscheidungen und Positionen hinterfragt er.
“Ser de Podemos no sale gratis. Implica pagar un precio muy caro”, Podemos anzugehören ist nicht kostenlos, es bedeutet, einen hohen Preis zu bezahlen. Einen breiten Raum nimmt die Beschreibung der Anfeindungen und Schmutzkampagnen ein, denen erund seine Familie von Seiten der rechten Medien und der extremen Rechten ausgesetzt war. Diese zogen sich über die gesamte Amtszeit hindurch und Iglesias verhehlt nicht, dass sie ihre Wirkung hinterlassen haben.
Das Buch bringt keine grundlegenden neuen Erkenntnisse, aber man erfährt eine Reihe von Details und versteht besser die Hintergründe einzelner Entscheidungen. Und man hat das Gefühl, Iglesias hat sich mit Verdades a la cara etwas von der Seele geschrieben.
Pablo Iglesias hat die institutionelle Politik, aber nicht die politische Bühne verlassen. Inzwischen betreibt er mit La Base einen YouTube Kanal, der sich tagesaktuellen und grundsätzlichen politischen Themen widmet.