Edward Snowden wurde 2013 weltberühmt, als er enthüllte, in welchem Umfang und mit welchen Methoden die amerikanischen Behörden die Öffentlichkeit abhören. Und wenn man sich damals gefragt hat, was seine Motive sind, In Permanent Record erfährt man nun, was ihn zu seiner Entscheidung geführt hat.
Snowden wuchs in einer Familie und einem Umfeld auf, das von Patriotismus geprägt war, seine Eltern und Grosseltern waren allesamt in verschiedenen Funktionen im Staatsdienst und seine Entscheidung, nach den Ereignissen des 11. September sich zur US Army zu melden. waren von dem Beswusstsein geprägt, jetzt etwas für sein Land tun zu müssen. Wie diese Haltung dann dazu führt, dass er schliesslich zum Whistleblower und für viele seiner Landsleute zum Verräter wird, das ist durchaus spannend zu lesen.
Aber nicht nur über die Persönlichkeit von Edward Snowden, die ja schon in No Place to Hide von Glenn Greenwald ausführlich beschrieben wurde, erfährt man einiges in diesem Buch, auch das Innenleben der Intelligence Community von NSA, CIA und FBI ist Thema. Wie funktioniert dieser gigantische Überwachungsapparat, was treibt ihn an und wie rechtferigt er sich? Das alles beschriebt Snowden oft bis ins Detail, aber mit einer klaren und einfachen Sprache, die auch technische Zusammenhänge gut verständlich macht.
Snowden hat aufgedeckt, in welchem Umfang die USA, aber auch verbündete Staaten wie die Bundesrepublik, die verfassungsmässigen Rechte ihrer Bürger*innen verletzen und wie nahe wir am Überwachungsstaat sind. Deshalb ist es kein Wunder, dass er in diesem Staaten kein politisches Asyl erhält. Aber ein Skandal ist es dennoch.