La madre de Frankenstein ist der fünfte Band des Projektes Historia de una guerra interminable von Almudena Grandes. Die Geschichte spielt in den Fünfzigern des letzten Jahrhunderts und thematisiert die Zustände in der Nachkriegszeit des Franco Regimes in Spanien. Diese waren geprägt von einem extremen Nationalkatholizismus, der sich unter anderem auch in einem spezifischen Frauenbild manifestierte. La Madre de Frankenstein basiert auf teilweise historischen Begebenheiten und wurde in Spanien breit besprochen,
Der junge Psychiater Germán Velásquez kehrt 1953 nach Spanien zurück, nachdem er 15 Jahre in der Schweiz verbracht hat, wohin ihn sein Vater, ebenfalls Psychiater in den letzten Tage des Bürgerkrieges zu einem befreundeten Kollegen geschickt hatte. Germán tritt eine Stelle in einer Irrenanstalt in der Nähe von Madrid an, um dort neuartige Methoden der Behandlung zu erproben.. Dort trifft er auf zwei unterschiedliche Frauen.
Da ist zum einen Aurora Rodriquez, eine Patientin, die ihre Tochter umgebracht hat, und die einst von seinem Vater behandelt wurde. Aurora lebt in ihrer eigenen Welt und weigert sich, die sie umgebende Realität anzuerkennen, da diese ihr nicht die Möglichkeit bietet, ihr Leben so zu gestalten, wie sie es sich vorstellt.
Zum anderen Maria Castejón, eine Hilfskraft, die ihr ganzes Leben ebenfalls in dieser Irrenanstalt verbracht hat. Dort aufgewachsen als Enkelin des Gärtners, hat sie es immerhin geschafft, ihr Leben auf eigene Füsse zu stellen, in einer Zeit, als Frauen dazu verurteilt waren, aus der Regentschaft des Vaters in die des Ehemanns überzugehen.
La Madre de Frankenstein erzählt die Geschichte dieser Personen aus immer wechselnder Perspektive. Germán, liberal aufgewachsen in der Schweiz muss mit der Atmosphäre und den Zuständen des franquistischen Spaniens zurechtkommen, Aurora verweigert sich, indem sie in die Krankheit flieht und Maria schliesslich entkommt ihrem Schicksal, das eine Heirat mit einem ungeliebten Mann vorsieht, durch eine Flucht, die mit Hilfe der Widerstandsbewegung gegen Franco organisiert wird.
Almudena Grandes widmet La Madre de Frankenstein allen Frauen, „….die sich nicht trauen konnten, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, ohne dass man sie Huren nannte, die die Freiheit verloren, die ihre Mütter während der Zweiten Republik genossen und die sie schliesslich wieder gewannen und in der heute ihre Töchter leben“.