Marc-Uwe Kling gelesen zu haben, ist ja mittlerweile fast eine Pflichtaufgabe für alle linksliberal und aufgeklärte Menschen, die für sich eine kritische Distanz zum Mainstream und zur politischen Correctness beanspruchen. Ich zähle mich zwar nicht unbedingt zu dieser Gruppe, habe aber schon mal mit QualityLand meine Pflicht erfüllt, Wer aber wir wirklich zu den Insidern zählen will, der muss natürlich Die Känguru-Chroniken gelesen haben. Ich bin zwar spät dran, aber jetzt habe ich es nachgeholt.
Die Diskussionen zwischen Marc-Uwe und seinem Nachbarn, dem Känguru, das kurzerhand bei ihm eingezogen ist, haben auch zehn Jahre nach ihrer Veröffentlichung noch nichts an Frische und Aktualität eingebüßt. Das liegt natürlich schon an dem Stil und der feinen Ironie von Kling, sagt aber einiges über den Zustand der Bundesrepublik aus, in der sich in den letzten zehn Jahren, offensichtlich auch nicht so viel verändert hat.
Ich habe es dennoch gern gelesen. Ob mir der nächste Band, es gibt inzwischen ja mehrere Fortsetzungen, die Zeit wert ist, bin ich nicht sicher. Vielleicht als Hörbuch.