In Zeiten der Pandemie Ist es ja angesagt, Die Pest von Camus zu lesen. Ich habe mich für Ensayo sobre la ceguera ( Die Stadt der Blinden) von José Saramago entschieden.
Ein Mann, der an einer roten Ampel angehalten hat, erblindet plötzlich. Es ist der erste Fall von „weisser Blindheit“, die sich dann auf in rasender Geschwindigkeit ausbreitet. Die Behörden wissen nicht wie sie reagieren sollen, und stellen die Erblindeten erst mal unter Quarantäne. Zunächst ist die Situation noch erträglich, aber als die Epidemie sich ausbreitet, gerät das System außer Kontrolle und stürzt ins Chaos.
Mit diesen Prämissen zeichnet José Saramago ein erschreckendes Bild der Krisenzeiten Und der Reaktion der Menschen darauf. Schnell schwinden die Errungenschaften der Zivilisation und des menschlichen Zusammenlebens und zunächst setzt sich die Gewalt der Stärkeren durch. Den Blinden hilft nur die Solidarität und die Kooperation zum Überleben.
Saramago beendet sein Gedankenexperiment in Ensayo sobre la ceguera mit einem Kunstgriff. Dieses Mittel hätten wir in der Realität nicht zu Hand.