Der Titel ist etwas irreführend, nur ein geringer Teil des Textes geht auf den Widerspruch zwischen Selbstorganisation und Führung ein und das ist noch nicht einmal der stärkste. Dennoch ist das Buch interessant zu lesen und beinhaltet eine Fülle von Anregungen für alle, die kleine Unternehmen oder auch Teams in der Größe von kleinen Unternehmen organisieren, coachen, anleiten oder wie immer man diese Tätigkeit auch beschreiben mag. Hier fängt die Herausforderung ja schon an. Wie definiere ich mich, als gleichberechtigter Teil des Teams, oder stehe ich ausserhalb? Wie geht man mit Konflikten um? Überlässt man sie sich selbst, oder greift man steuernd ein? Fragen, die jeder kennt, der sich in diesem Umfeld bewegt. Gloger geht mit einem systemischen Selbstverständnis an diese Fragestellungen heran und vermittelt ein gutes theoretisches Fundament, aber belässt es nicht dabei, sondern vermittelt auch seine eigenen Erfahrungen (inklusive Irrtümer ) aus der Praxis. Die Ausflüge in die Gehirnphysiologie als Grundlage für Motivation und Demotivation sind mir persönlich etwas zu einfach geraten, aber als Anregung, sich auch mir mit dieser Thematik zu beschäftigen, taugen sie allemal. Im Literaturverzeichnis gibt es jede Menge Anregungen zum Weiterlesen, nicht nur zu diesem Aspekt.
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