Wie sieht die Zukunft übermorgen aus? Und welche Ansätze gibt es schon heute, von denen man auf die Zukunft schliessen könnte? Mit dieser Frage beschäftigt sich Bernardo Gutiérrez in dem Buch Pasado Mañana. Er beschreibt neben vielem anderen, die Ansätze von Podemos, parlamentarische Demokratie durch direkte Mitgliederbefragungen zu ergänzen und teilweise zu ersetzen und wie sich diese Form der Beteiligung in der täglichen politischen Arbeit auswirkt, welche Bedeutung die Verwaltung der grossen spanischen Städte durch Linke hat, was sich dadurch verändert hat und noch verändern wird.
Das alles begreift er als nützliche und notwendige Ansätze, um eine neue Gesellschaft zu errichten. Es war ja schon immer der Streit in den linken Bewegungen, ob es möglich sei, im Kapitalismus alternative Gesellschaftsformen zu entwickeln oder ob diese Alternativen irgendwann vom kapitalistischen Wirtschaftssystem aufgesaugt werden. Das jüngste Beispiel ist wohl das World Wide Web und seine scheinbar unaufhaltbare Kommerzialisierung. Eine spannende Frage, die unter bestimmten historischen Bedingungen wohl immer wieder unterschiedlich beantwortet werden wird.
Unabhängig davon ist das Buch eine gute Zusammenfassung, was sich in den letzten Jahren in Spanien entwickelt hat.